1 Im
dritten Jahr der Regierung Jojakims , des Königs von Juda , kam Nebukadnezar ,
der König von Babal , nach Jerusalem und belagerte es . ||| 2 Und der Herr gab
Jojakim , den König von Juda , in seine Hand , auch einen Teil der Geräte des
Hauses Gottes ; diese führte er hinweg in das Land Sinear , in das Haus seines
Gottes ; und er brachte die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes . ||| 3
Und der König befahl Aspenes , dem Obersten seiner Kämmerer , dass er ihm
etliche von den Söhnen Israels bringen solle , die von königlichem Samen und
von den Vornehmsten sein sollten , ||| 4 junge Männer ohne Makel , schön von
Gestalt und klug in aller Weisheit , einsichtsvoll und des Wissens kundig , die
tüchtig wären , im Palast des Königs zu dienen , und dass man sie in der
Schrift und Sprache der Chaldäer unterwiese . ||| 5 Diesen bestimmte der König
den täglichen Unterhalt von der feinen Speise des Königs und von dem Wein , den
er selbst trank , und ( ordnete an ) , dass man sie drei Jahre lang erziehen
sollte und dass sie danach dem König dienen sollten . ||| 6 Unter ihnen
befanden sich von den Söhnen Judas Daniel , Hananja , Misael und Asarja . ||| 7
Diesen gab der oberste Kämmerer andere Namen ; und zwar nannte er Daniel
„BEltsamzar“ , Hananja „Sadrach“ , Misael „Mesach“ und Asarja „Abednego“ . |||
8 Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor , sich nicht mit der feinen Speise
des Königs und mit dem Wein , den er trank , zu verunreinigen ; er bat sich vom
obersten Kämmerer , dass er sich nicht verunreinigen müsse . ||| 9 Und Gott gab
Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem obersten Kämmerer . ||| 10 Und der
oberste Kämmerer sprach zu Daniel : Ich fürchte nur meinen Herrn , den König ,
der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat . Denn warum sollte er
wahrnehmen , dass euer Aussehen weniger gut wäre als das der anderen jungen
Männer in eurem Alter ? Dann wärt ihr schuld , wenn ich meinen Kopf beim König
verwirkte ! ||| 11 Da antwortete Daniel dem Aufseher , den der oberste Kämmerer
über Daniel , Hananja , Misael und Asarja gesetzt hatte : ||| 12 Versuche es
doch zahn Tage lang mit deinen Knechten , dass man uns Gemüse zu essen und
Wasser zu trinken gibt ; ||| 13 danach soll man vor dir unser Aussehen und das
Aussehen der anderen jungen Männer anschauen , die von der feinen Speise des
Königs essen ; nach dem , was du dann sehen wirst , handle weiter mit deinen
Knechten ! ||| 14 Da hörte er auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn
Tage lang mit ihnen . ||| 15 Und nach zehn Tagen sah man , dass sie besser
aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer , die von der feinen
Speise des Königs aßen . ||| 16 Da nahm der Aufseher ihre feine Speise und den
Wein , den sie trinken sollten , weg und gab ihnen Gemüse . ||| 17 Und Gott gab
diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für alle Schrift und
Weisheit ; Daniel aber machte er verständig in allen Gesichten und Träumen .
||| 18 Nachdem nun die Zeit verflossen war , nach welcher der König ihre
Vorstellung befohlen hatte , führte sie der oberste Kämmerer vor Nebukadnezar .
||| 19 Da redete der König mit ihnen ; aber keiner unter ihnen allen wurde
gefunden , der Daniel , Hananja , Misael und Asarja gleichgekommen wäre ; und
sie traten in den Dienst des Königs . ||| 20 Und in allen Angelegenheiten , die
Weisheit und Einsicht erfordertet , nach denen der König sie fragte , fand er
sie zehnmal besser als alle Traumdeuter und Wahrsager , die er in seinem ganzen
Reich hatte . ||| 21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus .
|||
2
Und im
zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume , sodass
sein Geist sich beunruhigte und er nicht mehr schlafen konnte . ||| 2 Da befahl
der König , man solle die Traumdeuter und die Wahrsager , die Zauberer und die
Chaldäer zusammenrufen , damit sie dem König seine Träume verkündeten . So
kamen sie und traten vor den König . ||| 3 Da sprach der König zu ihnen : Ich
habe einen Traum gehabt , und mein Geist ist beunruhigt , bis ich den Traum
verstehe ! ||| 4 Hierauf gaben die Chaldäer dem König auf Aramäisch zur Antwort
: O König , mögest du ewig leben ! Erzähle deinen Knechten den Traum , so
wollten wir die Deutung verkünden ! ||| 5 Der König antwortete den Chaldäern :
Mein Entschluss steht unwiderruflich fest : Wenn ihr mir nicht den Traum samt
seiner Deutung verkündet , so sollt ihr in Stücke zerhauen und eure Häuser zu
Misthaufen gemacht werden ; ||| 6 wenn ihr mir aber den Traum und seine Deutung
verkündet , so sollt ihr von mir Geschenke und Gaben und große Ehre empfangen .
Darum sagt mir den Traum und seine Deutung ! ||| 7 Da antworteten sie zum zweiten
Mal und sprachen : Der König möge seinen Knechten den Traum erzählen , so
wollen wir die Deutung verkünden ! ||| 8 Der König antwortete und sprach : Ich
weiß nun sicher , dass ihr Zeit gewinnen wollt , weil ihr seht , dass mein
Entschluss unwiderruflich feststeht . ||| 9 Wenn ihr mit den Traum nicht
mitteilt , so bleibt für euch nur ein Urteil ; denn ihr habt euch vorgenommen ,
lügenhafte und trügerische Worte vor mir zu reden , bis sich die Zeiten ändern
. Darum sagt mir den Traum , damit ich weiß , dass ihr mir auch die Deutung
verkünden könnt ! ||| 10 Die Chaldäer antworteten vor dem König und sprachen :
Es gibt keinen Menschen auf Erden , der verkünden könnte , was der König
befiehlt ; deshalb hat auch nie irgendein großer und mächtiger König so etwas
von irgendeinem Traumdeuter , Wahrsager oder Chaldäer verlangt ! ||| 11 Denn
die Sache , die der König verlangt , ist schwer . Es gibt auch niemand , der es
dem König mitteilen könnte , ausgenommen die Götter , deren Wohnung nicht bei
den Menschen ist ! |||
12
Hierüber wurde der König aufgebracht und sehr zornig , und er befahl , alle
Weisen von Babel umzubringen . ||| 13 Und der Befehl ging aus , und die Weisen
von Babel sollten getötet werden ; und man suchte auch Daniel samt seinen
Gefährten , um sie zu töten . ||| 14 Da erwiderte Daniel dem Arioch , dem
Obersten der Scharfrichter des Königs , der ausgezogen war , um die Weisen zu
töten , mit klugen und verständigen Worten . ||| 15 Er begann und sprach zu
Arioch , dem Bevollmächtigten des Königs : Warum ist dieser strenge Befehl vom
König ausgegangen ? Da erklärte Arioch die Sache dem Daniel . ||| 16 Daniel
aber ging hinein und bat den König , ihm eine Frist zu gewähren , damit er dem
König die Deutung verkünden könne . ||| 17 Darauf zog sich Daniel in sein Haus
zurück und teilte die Sache seinen Gefährten mit , Hanaja , Misael und Asarja ,
||| 18 damit sie von dem Gott des Himmels Erbarmen erflehen möchten wegen
dieses Geheimnisses , damit nicht Daniel und seine Gefährten samt den übrigen
Weisen und Babel umkämen . ||| 19 Hierauf wurde dem Daniel in einem Gesicht bei
Nacht das Geheimnis geoffenbart . Da pries Daniel den Gott des Himmels . ||| 20
Daniel begann und sprach : Gepriesen sei
der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit ! Denn sein ist beides , Weisheit und
Macht . ||| 21 Er führt andere Zeiten und Stunden herbei ; er setzt Könige ab
und setzt Könige ein ; er gibt den Weisen die Weisheit und den Verständigen den
Verstand . ||| 22 Er offenbart , was tief und verborgen ist ; er weiß , was in
der Finsternis ist , und bei ihm wohnt das Licht ! ||| 23 Dir , dem Gott meiner
Väter , sage ich Lob und Dank , dass du mir Weisheit und Kraft verliehen und
mich jetzt wissen lassen hast , was wir von dir erbeten haben ; denn die
Sache des Königs hast du uns wissen lassen ! |||
24
Daraufhin ging Daniel zu Arioch , den der König beauftragt hatte , die Weisen
von Babel umzubringen ; er nahm ihn beiseite und sprach zu ihm : Bringe die
Weisen von Babel nicht um ! Führe mich vor den König , so will ich ihm die
Deutung verkünden ! ||| 25 Darauf führte Arioch den Daniel rasch vor den König
und sprach zu ihm : Ich habe unter den Weggeführten von Juda einen Mann
gefunden , der dem König die Deutung verkünden will ! ||| 26 Der König
antwortete und sprach zu Daniel , dessen Name Beltsazar war : Bist du imstande
, mir den Traum , den ich gehabt habe , und seine Deutung mitzuteilen ? ||| 27 Daniel
antwortete vor dem König und sprach : Das Geheimnis , nach dem der König fragt
, können Weise , Wahrsager , Traumdeuter oder Zeichendeuter dem König nicht
verkünden ; ||| 28 aber es gibt einen Gott im Himmel , der Geheimnisse
offenbart ; der hat den König Nebukadnezar wissen lassen , was am Ende der Tage
geschehen soll . Mit deinem Traum und den Gesichten deines Hauptes auf deinem
Lager verhielt es sich so : ||| 29 Dir , o König , stiegen auf deinem Lager
Gedanken darüber auf , was nach diesem geschehen werde , und da hat dir der ,
welcher die Geheimnisse offenbart , mitgeteilt , was geschehen wird . ||| 30
Mir aber ist dieses Geheimnis nicht durch eine Weisheit , die ich vor allen
Lebenden voraushätte , geoffenbart worden , sondern damit dem König die Deutung
bekannt gemacht werde und du erfährst , was dein Herz zu wissen wünscht . |||
31 Du , o König , schautest , und siehe , ein erhabenes Standbild . Dieses Bild
war gewaltig und sein Glanz außergewöhnlich ; es stand vor dir , und sein
Anblick war furchterregend . ||| 32 Das Haupt dieses Bildes war aus gediegenem
Gold , seine Brust und seine Arme aus Silber , sein Bauch und seine Lenden aus
Erz , ||| 33 seine Oberschenkel aus Eisen , seine Oberschenkel aus Eisen ,
seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton . ||| 34 Du sahst zu , bis sich
ein Stein losriss ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen Füßen
trag , die aus Eisen und teils aus Ton . ||| 34 Du sahst zu , bis sich ein
Stein losriss ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen Füßen trag ,
die aus Eisen und Ton waren , und sie zermalmte . ||| 35 Da wurden Eisen , Ton
Erz , Silber und Gold miteinander zermalmt ; und sie wurden wie Spreu auf den
Sommertennen , und der Wind verwehte sie , sodass keine Spur mehr von ihnen zu
finden war . Der Stein aber , der das Bild zertrümmert hatte , wurde zu einem
großen Berg und erfüllte die ganze Erde . ||| 36 Das ist der Traum ; nun wollen
wir vor dem König auch seine Deutung verkünden : ||| 37 Du , o König , bist ein
König der Könige , dem der Gott des Himmels das Königtum , die Macht , die
Stärke und die Ehre gegeben hat ; ||| 38 und überall , wo Menschenkinder wohnen
, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels , hat er sie in deine Hand gegeben und
dich zum Herrscher über sie alle gemacht ; du bist das Haupt aus Gold ! ||| 39
Nach dir aber wird ein anderes Reich aufkommen , geringer als du ; und ein
nachfolgendes drittes Königreich , das eherne , wird über die ganze Erde
herrschen . ||| 40 Und ein viertes Königreich wird sein , so stark wie Eisen ;
ebenso wie Eisen alles zermalmt und zertrümmert , und wie Eisen alles
zerschmettert , so wird es auch jene alle zermalmen und zerschmettern . ||| 41
Das du aber die Füße und Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen
bestehend gesehen hast , bedeutet , dass das Königreich gespalten sein wird ;
aber es wird etwas von der Festigkeit des Eisens in ihm bleiben , gerade so ,
wie du das Eisen mit lehmigem Ton vermengt gesehen hast . ||| 42 Und wie die
Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren , so wird auch das
Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein . ||| 43 Dass du aber Eisen
und Tonerde vermengt gesehen hast , bedeutet , dass sie sich zwar mit
Menschensamen vermischen , aber doch nicht aneinander haften werden , wie sich
ja Eisen und Ton nicht vermischt . ||| 44 Aber in den Tagen jener Könige wird
der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten , das in Ewigkeit nicht
untergehen wird , und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden ;
es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen ; es selbst
aber wird in Ewigkeit bestehen ; ||| 45 ganz so , wie du gesehen hast , dass
sich von den Berg ein Stein ohne Zutun von Menschenhängen losriss und das Eisen
, das Erz , den Ton , das Silber und das Gold zermalmte . Der große Gott hat
den König wissen lassen , was nach diesem geschehen soll . Und der Traum ist zuverlässig , und seine Deutung steht
fest ! ||| 46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und verneigte
sich tief vor Daniel und befahl , ihm Speisopfer und Räucherwerk darzubringen .
||| 47 Der König ergriff ( dann ) das Wort und sprach zu Daniel : Wahrhaftig ,
euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige und ein Offenbarer
der Geheimnisse , dass du dieses Geheimnis offenbaren konntest ! ||| 48 Darauf machte
der König den Daniel groß und gab ihm sehr viele Geschenke und setzte ihn zum
Herrscher über die ganze Provinz Babel und zum Oberhaupt über alle Weisen von
Babel . ||| 49 Daniel aber erbat sich vom König , dass er Sadrach , Mesach und
Abednego über die Verwaltung der Provinz Babel einsetzte ; Daniel aber blieb am
Hof des Königs . |||
3
Der
König Nebukadnezar ließ ein goldenes Standbild anfertigen , 60 Ellen hoch und 6
Ellen breit , das stellte er in der Ebene Dura in der Provinz Babel auf . ||| 2
Und der König Nebukadnezar ließ die Satrapen , Vorsteher und Statthalter
versammeln , die Räte , Hofschatzmeister , Richter und Gerichtsbeamten samt
allen Provinzvorstehern , damit sie zur Einweihung des Bildes kämen , dass der
König Nebukadnezar aufgestellt hatte . ||| 3 Sobald nun die Satrapen ,
Vorsteher und Statthalter , die Räte , Hofschatzmeister , Richter und
Gerichtsbeamten samt allen Provinzvorstehern zur Einweihung des Bildes
versammelt waren , das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte , und vor dem
Bild standen , ||| 4 da rief der Herold mit gewaltiger Stimme : Das lasst euch
gesagt sein , ihr Völker , Stämme und Sprachen : ||| 5 Sobald ihr den Klang der
Hörner , Flöten , Zithern , Lauten , Harfen , Sackpfeifen und aller Arten von
Musik hören werdet , sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten , das
der König Nebukadnezar aufgestellt hat ! ||| 6 Wer aber nicht niederfällt und
anbetet , der soll augenblicklich in den glühenden Feuerofen geworfen werden !
||| 7 Darum fielen zur bestimmten Zeit , als alle Völker den Klang der Hörner ,
Flöten , Zithern , Lauten , Harfen und aller Arten von Musik hörten , alle
Völker , Stämme und Sprachen nieder und beteten das goldene Bild an , dass der
König Nebukadnezar aufgestellt hatte . ||| 8 Deswegen traten zur selben Stunde
etliche chaldäische Männer herzu und verklagten die Juden . ||| 9 Sie ergriffen
das Wort und sprachen zum König Nebukadnezar : O König , mögest du ewig leben !
||| 10 Du hast , o König , Befehl gegeben , dass jedermann , der den Klang der
Hörner , Flöten , Zithern , Lauten , Harfen und Sackpfeifen und aller Arten von
Musik hört , niederfallen und das goldene Bild anbeten soll ; ||| 11 wer aber
nicht niederfällt und anbetet , der soll in den glühenden Feuerofen geworfen
werden . ||| 12 Nun sind da jüdische Männer , die du über die Verwaltung der
Provinz Babel bestellt hast , Sadrach , Mesach und Abednego . Diese Männer , o
König , achten nicht auf dich , dienen deinen Göttern nicht und beten das goldene
Bild nicht an , das du aufgestellt hast ! |||
13 Da
befahl Nebukadnezar mit grimmigem Zorn , dass man Sadrach , Mesach und Abednego
kommen lasse . Sogleich wurden jene Männer vor den König gebracht . ||| 14
Neubukadnezar ergriff das Wort und sprach zu ihnen : Sadrach , Mesach und
Abednego , geschieht es vorsätzlich , dass ihr meinen Göttern nicht dient und
das goldene Bild nicht anbetet , das ich habe errichten lassen ? ||| 15 Nun ,
wenn ihr bereit seid , sobald ihr den Klang der Hörner , Flöten , Zithern ,
Lauten , Harfen und Sackpfeifen und aller Arten von Musik hören werden ,
niederzufallen und das Bild anzubeten , das ich gemacht habe , ( dann ist das
gut ! ) Wenn ihr es aber nicht anbetet , so sollt ihr augenblicklich in den
glühenden Feuerofen geworfen werden ! Und wer ist der Gott , der euch aus
meiner Hand erretten könnte ? ||| 16 Sadrach , Mesach und Abednego antworteten
und sprachen zum König : Nebukadnezar , wir haben es nicht nötig , dir darauf
ein Wort zu erwidern . ||| 17 Wenn es so sein soll --- unser Gott , dem wir
dienen , kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten , und er wird uns
bestimmt aus deiner Hand erretten , o König ! ||| 18 Und auch wenn es nicht so
sein soll , so wisse , o König , dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch
das goldene Bild nicht anbeten werden , das du aufgestellt hast ! ||| 19 Da
wurde Nebukadnezar voll Wut , und das Aussehen seines Angesichts veränderte sich gegen Sadrach , Mesach und
Abednego ; ( dann ) redete er und gab den Befehl , man solle den Ofen siebenmal
heißer machen , las man es sonst zu tun pflegte . ||| 20 Und den stärksten
Männern in seinem Heer befahl er , Sadrach , Mesach und Abednego zu binden und
sie in den glühenden Feuerofen zu werden . ||| 21 Da wurden diese Männer
gebunden und in ihren Mänteln und Beinkleidern samt ihren Turbanen und ihren
Gewändern in den glühenden Feuerofen geworfen . ||| 22 Weil nun der Befehl des
Königs dringend und der Ofen übermäßig geheizt war , so tötete die Feuerflamme
jene Männer , die Sadrach , Mesach und Abednego hinauftrufen ; ||| 23 diese
drei Männer aber , Sadrach , Mesach und Abednego , fielen gebunden in den
glühenden Feuerofen .
24 Da
erschrak der König Nebukadnezar und stand rasch auf . Er redete und sprach zu
seinen Räten : Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen ? Sie
erwiderten und sprachen zu dem König : Gewiss , o König ! ||| 25 Er antwortete
und sprach : Siehe , ich sehe vier Männer mitten im Feuer frei umherwandeln ,
und es ist keine Verletzung an ihnen ; und die Gestalt des vierten gleicht
einem Sohn der Götter ! ||| 26 Darauf trat Nebukadnezar vor die Öffnung des
glühenden Feuerofens , begann und sprach : Sadrach , Mesach und Abednego , ihr
Knechte Gottes , des Allerhöchsten , tretet heraus und kommt her ! Da kamen
Sadrach Mesach und Abednego aus dem Feuer hervor . ||| 27 Daraufhin
versammelten sich die Satrapen , Vorsteher und Statthalter samt den Räten des
Königs . Sie schauten diese Männer an , über deren Leiber das Feuer keine
Gewalt gehabt hatte ; ihre Haupthaare waren nicht versengt und ihre Kleider
waren unverändert ; man bemerkte nicht einmal einen Brandgeruch an ihnen . |||
28 Da ergriff Nebukadnezar das Wort und sprach : Gepriesen sei der Gott
Sadrachs , Mesachs und Abednegos , der seinen Engel gesandt und seine Knechte
errettet hat , die auf ihn vertrauten und das Gebot des Königs übertraten und
ihre Leiber hingaben , weil sie keinen anderen Gott verehren und anbeten
wollten als ihren Gott allein ! ||| 29 Und von mir wird eine Verordnung
erlassen , dass wer immer unter allen Völkern , Völkerschaften und Sprachen von
dem Gott Sadrachs , Mesachs und Abednegos leichtfertig spricht , in Stück
zerhauen und sein Haus zu einem Misthaufen gemacht werden soll , weil es keinen
anderen Gott gibt , der so erretten kann wie dieser ! ||| 30 Daraufhin machte
der König Sadrach , Mesach und Abednego groß in der Provinz Babel . |||
4 (
3,31 ) „ Der König Nebukadnezar wünscht allen Völkern , Völkerschaften und
Sprachen , die auf der ganzen Erde wohnen : Euer Friede nehme zu ! ( 3,32 ) Es
hat mir gefallen , die Zeichen und Wunder zu verkünden , die der höchste Gott
an mir getan hat . ||| ( 3,33 ) Wie groß sind seine Zeichen , und wie gewaltig
seine Wunder ! Sein Reich ist ein ewiges Reich , und seine Herrschaft währt von
Geschlecht zu Geschlecht ! ||| 1 Ich , Nebukadnezar , lebte sorglos in meinem
Haus und glücklich in meinem Palast . ||| 2 Da hatte ich einen Traum , der mich
erschreckte , und die Gedanken auf meinem Lager und die Gesichte meines Hauptes
ängstigten mich . ||| 3 Und es wurde von mir Befehl gegeben , alle Weisen
Babels vor mich zu bringen , damit sie mir die Deutung des Traumes verkündeten
. ||| 4 Sogleich kamen die Traumdeuter , Wahrsager , Chaldäer und Zeichendeuter
herbei , und ich erzählte vor ihnen den Traum ; aber sie konnten mir seine
Deutung nicht verkünden , ||| 5 bis zuletzt Daniel vor mich kam , der Beltsazar
heißt nach dem Namen meines Gottes , und in welchem der Geist der heiligen
Götter ist ; vor dem erzählte ich meinen Traum : ||| 6 Beltsazar , du Oberster
der Schriftkundigen , von dem ich weiß , dass der Geist der heiligen Götter in
dir ist und dass kein Geheimnis dir zu schwierig ist , ( vernimmt ) das
Traumgesicht , das ich gesehen habe , und sage mir , was es bedeutet ! ||| 7
Das sind aber die Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager : Ich schaute , und
siehe , es stand ein Baum mitten auf der Erde , und seine Höhe war gewaltig .
||| 8 Der Baum war groß und stark , und sein Wipfel reichte bis an den Himmel ,
und er war bis ans Ende der ganzen Erde zu sehen . ||| 9 Sein Laub war schön
und seine Frucht reichlich , und Nahrung fand sich an ihm ; unter ihm suchten
die Tiere des Feldes Schatten , und die Vögel des Himmels wohnten in seinen
Zweigen , und von ihm nährte sich alles Fleisch . ||| 10 Ich schaute in den
Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager , und siehe , ein heiliger Wächter
stieg vom Himmel herab ; ||| 11 und er rief mit gewaltiger Stimme und sprach :
Haut den Baum um und schlagt seine Äste ab ! Streift sein Laub ab und zerstreut
seine Früchte ; die Tiere unter ihm sollen wegfliehen und die Vögel von seinen
Zweigen ! ||| 12 Aber seinen Wurzelstock sollt ihr in der Erde lassen , und
zwar in Fesseln aus Eisen und Erz im Gras des Feldes , damit er vom Tau des
Himmels benetzt werde und mit den Tieren Anteil habe an den Kräutern der Erde .
||| 13 Sein menschliches Herz soll verwandelt werden , und es soll ihm ein
tierisches Herz gegeben werden ; und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen .
||| 14 Im Rat der Wächter wurde das beschlossen , und von den Heiligen wurde es
besprochen und verlangt , damit die Lebenden erkennen , dass der Höchste über
das Königtum der Menschen herrscht und es gibt , wem er will , und den
Niedrigsten der Menschen darüber setzt ! ||| 15 Diesen Traum habe ich , der
König Nebukadnezar , gesehen ; du aber , Beltsazar , gib die Auslegung , weil
alle Weisen meines Reiches nicht imstande sind , mir die Deutung zu verkündigen
; du aber kannst es , weil der Geist der heiligen Götter in dir ist ! |||
16 Da
blieb Daniel , den man Beltsazar nennt , eine Weile ganz starr , und seine
Gedanken erschreckten ihn . Der König ergriff das Wort und sprach : Beltsazar ,
der Traum und seine Deutung dürfen dich
nicht erschrecken ! Beltsazar antwortete und sprach : Mein Herr , der Traum
gelte deinen Hassern und seine Auslegung deinen Feinden ! ||| 17 Der Baum , den du gesehen hast , so groß
und stark , dass sein Wipfel bis zum Himmel reichte , und der über die ganze
Erde zu sehen war , ||| 18 der so schönes Laub hatte und so reiche Früchte trug
und an dem sich Nahrung für alle fand , unter dem sich die Tiere des Feldes
aufhielten und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels wohnten --- ||| 19
dieser ( Baum ) bist du , o König , der du so groß und stark geworden bist und
dessen Majestät so groß ist , dass sie bis zum Himmel reicht , und deine
Herrschaft bis ans Ende der Erde . ||| 20 Dass aber der König einen
heiligen Wächter vom Himmel herabsteigen sah und sagen hörte : Haut den Baum um
und verderbt ihn ; aber seinen Wurzelstock lasst in der Erde , und zwar in den
Fesseln von Eisen und Erz im Gras des Feldes , dass er vom Tau des Himmels
benetzt werde und seinen Anteil habe mit den Tieren des Feldes , bis sieben
Zeiten über ihm vergangen sind ! , ||| 21 das hat , o König , folgende
Bedeutung , und dies ist der Beschluss des Höchsten , der über meinen Herrn , den
König , ergangen ist ; ||| 22 Man wird dich von den Menschen ausstoßen , und
bei den Tieren des Feldes wirst du dich aufhalten ; und man wird dich mit Gras
füttern wie die Ochsen und dich vom Tau des Himmels benetzen lassen ; und es
werden sieben Zeiten über dir vergehen , bis du erkennst , dass der Höchste
Macht hat über das Königtum der Menschen und es gibt , wem er will ! ||| 23 Weil aber davon die Rede war , man solle
den Wurzelstock des Baumes belassen , so wird auch dir dein Königtum wieder
zuteil werden , sobald du erkennen wirst , dass der Himmel herrscht .
||| 24 Darum , o König , lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen
Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen
Elende , wenn dein Wohlergehen dauerhaft sein soll ! |||
25 Dies
alles ist über den König Nebukadnezar gekommen . ||| 26 Zwölf Monate später
nämlich erging er sich auf seinem königlichen Palast in Babel . ||| 27 Da
begann der König und sprach : Ist das nicht das große Babel , das ich mir
erbaut habe zur königlichen Residenz meiner Majestät ? ||| 28 Noch war das Wort
im Mund des Königs , da erklang eine Stimme vom Himmel herab : Dir wird gesagt
, König Nebukadnezar : Das Königreich ist von dir genommen ! ||| 29 Und man wird dich von den Menschen
verstoßen , und du sollst dich bei den Tieren des Feldes aufhalten ; mit Gras
wird man dich füttern wie die Ochsen , und sieben Zeiten sollen über dir
vergehen , bis du erkennst , dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es gibt , wem er will !
||| 30 Im selben Augenblick erfüllte sich das Wort an Nebukadnezar : Er wurde
von den Menschen ausgestoßen , fraß Gras wie ein Ochse , und sein Leib wurde
vom Tau des Himmels benetzt , bis sein Haar so lang wurde wie Adlerfedern und
seine Nägel wie Vogelkrallen . ||| 31 Aber nach Verlauf der Zeit hob ich ,
Nebukadnezar , meine Augen zum Himmel empor , und mein Verstand kehrte zu mir
zurück ! Da lobte ich den Höchsten und pries und verherrlichte den , der ewig
lebt , dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von
Geschlecht zu Geschlecht währt ; ||| 32 gegen welchen allen , die auf Erden
wohnen , wie nichts zu rechnen sind ; er verfährt mit dem Heer des Himmels und
mit denen , die auf Erden wohnen , wie er will , und es gibt niemand , der
seiner Hand wehren oder zu ihm sagen dürfte : Was machst du ? ||| 33 Zur selben
Zeit kam mir mein Verstand zurück , und mit der Ehre meines Königtums kehrte
auch meine Herrlichkeit und mein Glanz zurück ; meine Räte und meine Großen
suchten mich auf , und ich wurde wieder über mein Königreich gesetzt und
erhielt noch größere Macht . ||| 34 Nun lobe und erhebe und verherrliche ich ,
Nebukadnezar , den König des Himmels ; denn all sein Tun ist richtig , und
seine Wege sind gerecht ; wer aber hochmütig wandelt , den kann er demütigen !“
|||
5 Der
König Belsazar veranstaltete für seine tausend Großen ein prächtiges Mahl und
trank Wein vor den Tausend . ||| 2 Und während er sich den Wein schmecken ließ
, befahl Belsazar , man solle die goldenen und silbernen Gefäße herbeibringen ,
die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte ,
damit der König samt seinen Großen , seinen Frauen und seinen Nebenfrauen
daraus trinken könne . ||| 3 Da wurden die goldenen Gefäße herbeigebracht , die
man aus dem Tempel , aus dem Haus Gottes in Jerusalem , weggenommen hatte , und
der König trank daraus samt seinen Großen , seinen Frauen und seinen
Nebenfrauen . ||| 4 Sie tranken Wein und priesen die Götter aus Gold und Silber
, aus Erz , Eisen , Holz und Stein . ||| 5 Im selben Augenblick erschienen
Finger einer Menschenhand , die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die
getünchte Wand des königlichen Palastes ; und der König sah die schreibende
Hand . ||| 6 Da verfärbte sich das Gesicht des Königs , und seine Gedanken
erschreckten ihn , und alle Kraft wich aus seinen Gliedern , und seine Knie
schlotterten . ||| 7 Der König schrie mit lauter Stimme , man solle die
Wahrsager , Chaldäer und Zeichendeuter holen . Und der König begann und sprach
zu den Weisen von Babel : „ Derjenige , welcher diese Schrift lesen und mir
sagen kann , was sie bedeutet , der soll mit Purpur bekleidet werden und eine goldene
Kette um seinen Hals tragen und als Dritter im Königreich herrschen !“ ||| 8
Und alle Weisen des Königs kamen herbei , aber sie konnten weder die Schrift
lesen noch ihre Bedeutung dem König erklären . ||| 9 Da wurde der König
Belsazar sehr bestürzt , und sein Gesicht verfärbte sich , und seine Großen
waren ganz verwirrt . ||| 10 Auf Wunsch des Königs und seiner Großen kam die
Königin ( - Mutter ) in den Trinksaal . Die Königin begann und sprach : O König
, mögest du ewig leben ! Deine Gedanken sollen dich nicht erschrecken , und
dein Aussehen verändere sich nicht ! ||| 11 Es gibt einen Mann in deinem
Königreich , in dem der Geist der heiligen Götter ist und bei dem in den Tagen
deines Vaters Erleuchtung , Verstand und Weisheit gleich der Weisheit der Götter
gefunden worden ist , sodass dein Vater , der König Nebukadnezar , ihn zum
Obersten der Traumdeuter , Wahrsager , Chaldäer und Zeichendeuter bestimmt hat
--- ja , dein Vater , o König ! ---- , ||| 12 ganz allein deshalb , weil bei
ihm ein vortrefflicher Geist , Verstand und Scharfsinn gefunden wurde zur
Deutung und zur Auflösung von Knoten , nämlich bei Daniel , dem der König den
Namen Beltsazar gab . So lasse man nun Daniel rufen ; der wird dir die Deutung
sagen ! ||| 13 Sobald nun Daniel vor den König hineingeführt worden war ,
ergriff der König das Wort und sprach zu ihm : Bist du Daniel , einer der
Weggeführten von Juda , die mein Vater , der König , aus Juda hergebracht hat ?
||| 14 Ich habe von dir gehört , dass der Geist der Götter in dir sei und dass
Erleuchtung und Verstand und außerordentliche Weisheit bei dir gefunden werden
. ||| 15 Nun sind die Weisen und Wahrsager vor mich geführt worden , um diese
Schrift zu lesen und mir ihre Bedeutung mitzuteilen ; sie waren aber nicht
imstande , die Bedeutung der Worte zu erklären . ||| 16 Und von dir habe ich
gehört , dass du Deutungen geben und Knoten auflösen könntest . Wenn du nun
diese Schrift lesen und mir ihre Bedeutung erklären kannst , so sollst du mit
Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette an deinem Hals tragen und als
Dritter im Königreich herrschen ! ||| 17 Da antwortete Daniel und sprach vor
dem König : Deine Gaben mögen dir verbleiben , und gib deine Geschenke einem
anderen ! Jedoch die Schrift will ich dem König lesen und erklären , was sie
bedeutet . ||| 18 O König ! Gott , der Allerhöchste , hat deinem Vater
Nebukadnezar das Königtum , die Majestät , die Ehre und die Herrlichkeit
verliehen ; ||| 19 und wegen der Majestät , die Er ihm gab , zitterten und
bebten vor ihm alle Völker , Stämme und Sprachen , denn er tötete , wen er
wollte , und ließ leben , wen er wollte ; er erhöhte , wen er wollte , und
erniedrigte , wen er wollte . ||| 20 Da sich aber sein Herz erhob und sein
Geist übermütig wurde bis zur Vermessenheit , wurde er von seinem königlichen
Thron gestürzt , und seine Würde wurde ihm genommen ; ||| 21 man verstieß ihn
von den Menschenkindern , und sein Herz wurde den Tieren gleich ; er wohnte bei
den Wildeseln , und man fütterte ihn mit Gras wie die Ochsen , und sein Leib wurde
vom Tau des Himmels benetzt , bis er erkannte , dass Gott , der Allerhöchste ,
Macht hat über das Königtum der Menschen und darüber setzt , wen er will . |||
22 Du aber , Belsazar , sein Sohn , hast dein Herz nicht gedemütigt , obwohl du
das alles wusstest , ||| 23 sondern du hast dich über den Herrn des Himmels
erhoben ; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht , und du und
deine Gewaltigen , deine Frauen und Nebenfrauen , ihr habt Wein daraus
getrunken , und du hast die Götter aus Gold und Silber , aus Erz , Eisen , Holz
und Stein gepriesen , die weder sehen noch hören noch verstehen ; den Gott aber
, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind , hast du nicht geehrt !
||| 24 Infolgedessen wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift
geschrieben . ||| 25 So lautet aber die Schrift , die geschrieben steht :
„Meine , meine , tekel upharsin !“ ||| 26 Und das ist die Bedeutung des
Spruches : „Mene“ bedeutet : Gott hat die Tage des Königtums gezählt und ihm
ein Ende bereitet ! ||| 27 „Tekel“ bedeutet : Du bist auf einer Waage gewogen
und zu leicht erfunden worden ! ||| 28 „Peres“ bedeutet : Dein Königreich wird
zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden ! ||| 29 Sogleich befahl
Belsazar , dass man den Daniel mit Purpur bekleiden und ihm eine goldene Kette
um den Hals legen und von ihm ausrufen solle , dass er der dritte Herrscher im
Königreich sein solle . ||| 30 In derselben Nacht wurde Belsazar , der
König der Chaldäer , umgebracht . |||
6 Und
Darius , der Meder , empfing das Königreich , als er 62 Jahre alt war . ||| 2
Darius aber befand es für gut , 120 Satrapen über das Reich zu setzen , die im
ganzen Reich ( verteilt ) sein sollten , ||| 3 und über diese drei Minister ,
von denen Daniel einer war ; diesen sollten jene Satrapen Rechenschaft ablegen
, damit der König keinen Schaden erleide . ||| 4 Da sich nun dieser Daniel vor
allen Ministern und Satrapen auszeichnete , weil ein so vortrefflicher Geist in
ihm war , so nahm sich der König vor , ihn über das ganze Reich zu setzen . |||
5 Da suchten die Minister und Satrapen eine Anklage gegen Daniel zu finden im
Hinblick auf die Regierungsgeschäfte ; aber sie konnten keine Schuld oder
irgendetwas Nachteiliges finden , weil er treu war und keine Nachlässigkeit
noch irgendein Vergehen bei ihm gefunden werden konnte . ||| 6 Da sprachen jene
Männer : Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden , es sei
denn im Gesetz seines Gottes ! ||| 7 Darauf bestürmten jene Fürsten und Satrapen
den König und sprachen : König Darius , mögest du ewig leben ! ||| 8 Sämtliche
Minister des Königreichs , die Vorsteher und Satrapen , die Räte und die
Statthalter erachten es für ratsam , dass eine königliche Verordnung
aufgestellt und ein Verbot erlassen werde , wonach jeder , der innerhalb von 30
Tagen irgendeine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet , außer an
dich allein , o König , in die Löwengrube geworfen werden soll . ||| 9 Nun , o
König , erlasse das Gebot und unterschreibe das Edikt , das nicht abgeändert
werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser , welches unwiderruflich ist !
||| 10 Daraufhin unterschrieb der König das Edikt und Verbot . ||| 11 Als nun Daniel erfuhr , dass das Edikt
unterschrieben war , ging er hinauf in sein Haus , wo er in seinem Obergemach
offene Fenster nach Jerusalem hin hatte , und er fiel dreimal am Tag auf die
Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott , ganz wie er es zuvor immer
getan hatte . ||| 12 Da stürmten jene Männer herein und fanden Daniel
bittend und flehend vor seinem Gott . ||| 13 Sogleich erschienen sie vor dem
König und brachten das königliche Verbot zur Sprache : Hast du nicht ein Verbot
unterschrieben , wonach jeder , der innerhalb von 30 Tagen von irgendeinem Gott
oder Menschen etwas erbittet , außer von dir , o König , in die Löwengrube
geworfen werden soll ? Der König antwortete und sprach : Die Sache steht fest
nach dem Gesetz der Meder und Perser , das unwiderruflich ist ! ||| 14 Da
antworteten sie und sprachen vor dem König : Daniel , einer der Weggeführten
von Juda , nimmt keine Rücksicht auf dich , o König , und achtet nicht auf das
Verbot , das du unterzeichnet hast , sondern er verrichtet dreimal am Tag sein
Gebet ! ||| 15 Als der König das hörte ,
wurde er sehr betrübt , und er sann darüber nach , wie er Daniel retten könnte
, und gab sich bis zum Sonnenuntergang Mühe , ihn zu befreien . ||| 16 Da
bestürmten jene Männer den König und sprachen : Bedenke , o König , dass nach
dem Gesetz der Meder und Perser kein Verbot und keine Verordnung , die der
König aufgestellt hat , abgeändert werden darf ! ||| 17 Da befahl der König ,
dass man Daniel herbringe und in die Löwengrube werfe . Der König begann und sprach zu Daniel : Dein Gott , dem du ohne
Unterlass dienst , der rette dich ! ||| 18 Und man brachte einen Stein und
legte ihn auf die Öffnung der Grube , und der König versah ihn mit seinem
Siegel und mit dem Siegel seiner Gewaltigen , damit in der Sache Daniels nichts
geändert werde . ||| 19 Dann zog sich
der König in seinen Palast zurück , und er verbrachte die Nacht fastend und
ließ keine Frauen zu sich führen , und der Schlaf floh von ihm . ||| 20
Beim Anbruch der Morgenröte aber stand der König auf und begab sich rasch zur
Löwengrube . ||| 21 Und als er sich der
Grube näherte , rief er Daniel mit angstvoller Stimme . Der König begann und
sprach zu Daniel : Daniel , du Knecht des lebendigen Gottes , hat dein Gott ,
dem du ohne Unterlass dienst , dich von den Löwen retten können ? ||| 22 Da
sprach Daniel zu dem König : O König , mögest du ewig leben ! ||| 23 Mein Gott
hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen , dass sie mir
kein Leid zufügten , weil vor ihm meine Unschuld offenbar war und ich auch dir
gegenüber , o König , nichts Böses verübt habe ! ||| 24 Da wurde der König
sehr froh und befahl , Daniel aus der Grube heraufzuziehen . Als man aber Daniel aus der Grube
heraufgebracht hatte , fand sich keine Verletzung an ihm ; denn er hatte seinem
Gott vertraut . ||| Da befahl der König , jene Männer herbeizuholen , die
Daniel verleumdet hatten . Und man warf sie in die Löwengrube , sie , ihre
Kinder und Frauen ; und ehe sie noch den Boden der Grube berührten , waren die
Löwen schon über sie hergefallen und zermalmten ihnen alle Gebeine . ||| 26
Darauf schrieb der König Darius an alle Völker , Stämme und Sprache , die im
ganzen Land wohnten : „ Euer Friede nehme zu ! ||| 27 Es ist von mir ein Befehl
erlassen worden , dass man sich in ganzen Bereich meiner Herrschaft vor dem
Gott Daniels fürchten und scheuen soll ; denn er ist der lebendige Gott ,
welcher in Ewigkeit bleibt , und sein Königreich wird nie zugrunde gehen , und
seine Herrschaft hat kein Ende . ||| 28 Er errettet und befreit , er tut
Zeichen und Wunder am Himmel und auf Erden ; er hat Daniel aus der Gewalt der
Löwen errettet !“ ||| 29 Und diesem Daniel ging es von da an gut unter der
Regierung des Darius und unter der Regierung Kyrus ´ , des Persers . |||
7 Im
ersten Jahr Belsazars , des Königs von Babel , hatte Daniel einen Traum und
Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager . Er schrieb den Traum sogleich auf ,
und dies ist der vollständige Bericht : ||| 2 Daniel begann und sprach : Ich
sah bei Nacht in meinem Gesicht , und siehe , die vier Winde des Himmels
brachen los auf das große Meer ; ||| 3 und vier große Tiere stiegen aus dem Meer
empor , jedes verschieden vom anderen : ||| 4 Das erste glich einem Löwen und
hatte Adlerflügel . Ich schaute , bis ihm die Flügel ausgerissen wurden und es
von der Erde aufgerichtet und wie ein Mensch aufrecht auf seine Füße gestellt
wurde und wie ihm ein menschliches Herz gegeben wurde . ||| 5 Und siehe , das
andere , zweite Tier glich einem Bären ; und es war nur auf einer Seite
aufgerichtet und hatte drei Rippen in seinem Maul zwischen seinen Zähnen ; und
es wurde zu ihm so gesprochen : Steh auf , friss viel Fleisch ! ||| 6 Danach
schaute ich weiter und siehe , ein anderes ( Tier ) wie ein Panther ; das hatte
vier Vogelflügel auf seinem Rücken ; auch vier Köpfe hatte dieses Tier , und
ihm wurde Herrschaft verliehen . ||| 7 Nach diesem sah ich in den Nachtgesichten
und siehe , ein viertes Tier , furchterregend , schrecklich und außerordentlich
stark ; es hatte große eiserne Zähne , fraß und zermalmte und zertrat das
Übrige mit den Füßen ; es war ganz anders als alle vorherigen Tiere und hatte
zehn Hörner . ||| 8 Während ich achtgab auf die Hörner , siehe , da stieg ein
anderes , kleines Horn zwischen denselben auf , und drei der vorherigen Hörner
wurden vor ihm ausgerissen ; und siehe , dieses Horn hatte zwei Augen wie
Menschenaugen und ein Maul , das große Dinge redete . ||| 9 Ich schaute , bis
Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte . Sein Gewand war
schneeweiß , und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle ; sein Thron waren
Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer . ||| 10 Ein Feuerstrom
ergoss sich und ging von ihm aus . Tausendmal Tausende dienten ihm , und
zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm ; das Gericht setze sich , und die
Bücher wurden geöffnet . ||| 11 Ich ah fortwährend hin wegen des Lärms der
hochfahrenden Reden , die das Horn führte ; ich sah zu , bis das Tier getötet
und sein Leib umgebracht und einem brennenden Feuer ausgeliefert wurde . ||| 12
Auch den übrigen Tieren wurde die Herrschaft weggenommen ; und ihre Lebensdauer
wurde ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt . ||| 13 Ich sah in den Nachtgesichten
, und siehe , es kam einer mit den Wolken des Himmels gleich einem Sohn des
Menschen ; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht .
||| 14 Und ihm wurde Herrschaft , Ehre und Königtum verliehen , und alle Völker
, Stämme und Sprachen dienten ihm ; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft
, die nicht vergeht , und sein Königtum wird nie zugrunde gehen . |||
15 Ich
, Daniel , wurde deshalb in meinem Geist zutiefst beunruhigt , und die Gesichte
meines Hauptes ängstigten mich . ||| 16
Ich näherte mich einem der Umstehenden und bat von ihm sichere Auskunft über
das alles . Der redete mit mir und verkündete mir die Bedeutung der Dinge : |||
17 „Jene großen Tiere , vier an der Zahl , bedeuten , dass vier Könige sich aus
der Erde erheben werden ; ||| 18 aber die Heiligen des Allerhöchsten werden die
Königsherrschaft empfangen , und sie werden die Königsherrschaft bis in
Ewigkeit behalten , ja , bin in alle Ewigkeit !“ ||| 19 Hierauf wünschte ich
sichere Auskunft über das vierte Tier , das sich von allen anderen unterschied
, das so furchterregend war und eiserne Zähne und eherne Klauen hatte , das
fraß und zermalmte und das Übrige mit seinen Füßen zertrat ; ||| 20 auch über
die zehn Hörner auf seinem Kopf und über das andere Horn , das emporstieg und
vor dem drei ausfielen ; nämlich jenes Horn , welches Augen hatte und ein Maul
, das große Dinge redete , und das so viel größer aussah als seine Gefährten .
||| 21 Ich schaute , wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie
überwand , ||| 22 bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten
das Gericht übergab und die Zeit eintrat , dass die Heiligen das Reich in
Besitz nahmen . ||| 23 Er sprach : „ Das vierte Tier bedeutet ein viertes Reich
, das auf Erden sein wird ; das wird sich von allen anderen Königreichen
unterscheiden , und es wird die ganze Erde fressen , zerstampfen und zermalmen
. ||| 24 Und die zehn Hörner bedeuten , dass aus jenem Reich zehn Könige
aufstehen werden ; und ein anderer wird nach ihnen aufkommen , der wird
verschieden sein von seinen Vorgängern und wird drei Könige erniedrigen . |||
25 Und er wird ( freche ) Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des
Allerhöchsten aufreiben , und er wird danach trachten , Zeiten und Gesetz zu
ändern ; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit , zwei Zeiten und
eine halbe Zeit . ||| 26 Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die
Herrschaft wegnehmen , um sie endgültig zu vertilgen und zu vernichten . ||| 27
Aber das Königreich , die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter
dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden ;
sein Reich ist ein ewiges Reich , und alle Mächte werden ihm dienen und
gehorchen !“ ||| 28 Dies ist der Schluss der Rede . Mich , Daniel ,
erschreckten meine Gedanken sehr , und mein Gesicht verfärbte sich ; aber die
Sache behielt ich in meinem Herzen . |||
Das Gesicht vom Widder und vom Ziegenbock
8
Im
dritten Jahr der Regierung des Königs Belsazar erschien mir , Daniel , ein
Gesicht , nach jenem , das mit im Anfang
erschienen war . ||| 2 Und ich schaute in dem Gesicht , und es geschah ,
während ich schaute , da befand ich mich in der Residenz Susa , die in der
Provinz Elam liegt , und ich schaute in dem Gesicht , und ich war am Fluss Ulai
. ||| 3 Und ich hob meine Augen auf und schaute ; und siehe , da stand vor dem
Fluss ein Widder , der hatte zwei Hörner , und beide Hörner waren hoch ; aber
das eine war höher als das andere , und das höhere war zuletzt emporgewachsen .
||| 4 Ich sah , wie der Widder gegen Westen , Norden und Süden stieß ; und kein
Tier konnte vor ihm bestehen , und niemand konnte aus seiner Gewalt erretten ,
sondern er tat , was er wollte , und wurde groß . ||| 5 Während ich nun achtgab
, siehe , da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde , ohne den
Erdboden zu berühren ; der Bock aber hatte ein ansehnliches Horn zwischen
seinen Augen . ||| 6 Und er kam zu dem Widder , der zwei Hörner hatte , den ich
vor dem Fluss hatte stehen sehen , und lief wütend mit seiner ganzen Kraft
gegen ihn an . ||| 7 Und ich sah , wie er nahe an den Widder herankam und sich
erbittert auf ihn warf und den Widder schlug und ihm seine beiden Hörner
zerbrach ; und da der Widder nicht stark genug war , um ihm standzuhalten ,
warf er ihn zu Boden und zertrat ihn ; und niemand rettete den Widder aus
seiner Gewalt . ||| 8 Der Ziegenbock aber wurde über die Maßen groß ; als er
aber stärksten war , zerbrach das große Horn , und es wuchsen an dessen Stelle
vier ansehnliche Hörner auf , nach den vier Himmelsrichtungen hin . ||| 9 Und
aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn hervor , das tat außerordentlich
groß gegen das herrliche ( Land ) . ||| 10 Und es wagte sich bis an das Heer
des Himmels heran und warf von dem Heer und von den Sternen etliche auf die
Erde und zertrat sie . ||| 11 Ja , bis zum Fürsten des Heeres erhob es sich ,
und es nahm ihm das beständige ( Opfer ) weg , und seine heilige Wohnung wurde
verwüstet . ||| 12 Und das Heer wurde dahingegeben samt dem beständigen ( Opfer
) wegen des Frevels , und ( das Horn ) warf die Wahrheit zu Boden , und sein
Unternehmen gelang ihm . ||| 13 Und ich hörte einen Heiligen reden ; und ein
anderer Heiliger fragte den Betreffenden , der redete : Wie lange gilt dieses
Gesicht , nämlich das von dem beständigen ( Opfer ) und dem verheerenden Frevel
, dass sowohl Heiligtum als auch Opferdienst der Zertretung preisgeben wird ?
||| 14 Er sprach zu mir : Bis zu 2300 Abenden und Morgen ; dann wird das
Heiligtum gerechtfertigt werden ! |||
15 Es
geschah aber , als ich , Daniel , das Gesicht sah und es zu verstehen suchte ,
siehe , da stand einer vor mir , der aussah wie ein Mann . ||| 16 Und ich hörte
über dem Ulai eine Menschenstimme , die rief und sprach : Gabriel , erkläre
diesem das Gesicht ! ||| 17 Da kam er an den Ort , wo ich stand ; als er aber
kam erschrak ich so sehr , dass ich auf mein Angesicht fiel . Und er sprach zu
mir : Du sollst wissen , Menschensohn , dass das Gesicht sich auf die Zeit des
Endes bezieht ! ||| 18 Als er aber mit mir redete , sank ich ohnmächtig zur
Erde auf mein Angesicht . Er aber rührte mich an und richtete mich wieder auf
an meinem Standort . ||| 19 Und er sprach : Siehe , ich verkünde dir , was in
der letzten Zeit des Zornes geschehen wird ; denn es bezieht sich auf die
bestimmte Zeit des Endes . ||| 20 Der Widder mit den beiden Hörnern , den du
gesehen hast , das sind die Könige der Meder und Perser . ||| 21 Der zottige
Ziegenbock aber ist der König von Griechenland ; und das große Horn zwischen
seinen beiden Augen , das ist der erste König . ||| 22 Dass es aber zerbrach
und an seiner Stelle vier andere aufgekommen sind , bedeutet , dass aus diesem
Volk vier Königreiche entstehen werden , doch nicht mit der Macht , die jener
hatte . ||| 23 Aber am Ende ihrer Regierung , wenn die Frevler das Maß
vollgemacht haben , wird ein frecher und listiger König auftreten . ||| 24 Und
seine Macht wird stark sein , aber nicht in eigener Kraft ; und er wird ein
erstaunliches Verderben anrichten , und sein Unternehmen wird ihm gelingen ;
und er wird Starke verderben und das Volk der Heiligen . ||| 25 Und wegen
seiner Klugheit und weil ihm der Betrug in seiner Hand gelingt , wird er sich
in seinem Herzen erheben und viele in ihrer Sorglosigkeit verderben ; und er
wird gegen den Fürsten der Fürsten auftreten , aber ohne Zutun von Menschenhand
zerschmettert werden . ||| 26 Was aber über das Gesicht von den Abenden und
Morgen gesagt worden ist , das ist wahr ; und du sollst das Gesicht verwahren ,
denn es bezieht sich auf fernliegende Tage ! ||| 27 Aber ich , Daniel , lag
mehrere Tage krank , ehe ich wieder aufstehen und die Geschäfte des Königs besorgen
konnte . Ich war aber entsetzt über das Gesicht , und niemand verstand es . |||
9 Im
ersten Jahr des Darius , des Sohnes Ahasveros´ , von medischer Abstammung , der
zum König über das Reich der Chaldäer gemacht worden war , ||| 2 im ersten Jahr
seiner Regierung achtete ich , Daniel , in den Schriften auf die Zahl der Jahre
, von der das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia ergangen war , dass die
Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte . ||| 3 Und ich wandte
mein Angesicht zu Gott , dem Herrn , um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen ,
mit Fasten im Sacktuch und in der Asche . ||| 4 Ich betete aber zu dem HERRN ,
meinem Gott , und ich bekannte und sprach : Ach , Herr , du großer und
furchtgebietender Gott , der den Bund und die Gnade denen bewahrt , die ihn
lieben und seine Gebote bewahren ! ||| 5 Wir haben gesündigt und haben unrecht
getan und gesetzlos gehandelt ; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen
Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen ! ||| 6 Wir haben auch nicht auf
deine Knechte , die Propheten , gehört , die in deinem Namen zu unseren Königen
, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu dem ganzen Volk des Landes geredet
haben . ||| 7 Du , Herr , bist im Recht , uns aber treibt es heute die
Schamröte ins Gesicht , wie es jetzt zutage liegt , den Männern von Juda und
den Bürgern von Jerusalem und dem ganzen Israel , seien sie nah oder fern in
allen Ländern , wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue , die sie
gegen dich verübt haben . ||| 8 Uns , HERR , treibt es die Schamröte ins
Gesicht , unseren Königen , unseren Fürsten und unseren Vätern , weil wir gegen
dich gesündigt haben ! ||| 9 Aber bei dem Herrn , unserem Gott , ist
Barmherzigkeit und Vergebung ; denn gegen ihn haben iwr uns aufgelehnt , ||| 10
und wir haben nicht gehört auf die Stimme des HERRN , unseres Gottes um in
seinem Gesetz zu wandeln , das er uns durch seine Knechte , die Propheten ,
vorgelegt hat ; ||| 11 sondern ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist
abgewichen , sodass es auf deine Stimme gar nicht hören wollte . Darum hat sich
auch über uns ergossen , was als Fluch und Schwur im Gesetz Moses , des
Knechtes Gottes , geschrieben steht , weil wir gegen ihn gesündigt haben . |||
12 Und so hat er seine Worte ausgeführt , die er gegen uns und unsere Herrscher
, die über uns regierten , ausgesprochen hat , dass er großes Unheil über uns
bringen wolle , wie es unter dem ganzen Himmel noch nirgends vorgekommen und
wie es nun wirklich an Jerusalem geschehen ist . ||| 13 Genauso , wie es im
Gesetz Moses geschrieben steht , ist all dies Unheil über uns gekommen ; wir
aber suchten das Angesicht des HERRN nicht dadurch zu besänftigen , dass wir
uns von unseren Sünden abgewandt und auf deine Wahrheit geachtet hätten . |||
14 Darum hat auch der Herr darüber gewacht , das Unheil über uns zu bringen ;
denn der HERR , unser Gott , ist gerecht in allen seinen Werken , die er getan
hat , da wir nicht auf seine Stimme gehört haben . ||| 15 Nun aber , Herr ,
unser Gott , der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten
herausgeführt hast und dir einen Namen gemacht hast bis zum heutigen Tag : Wir
haben gesündigt , wir haben gottlos gehandelt . ||| 16 O Herr , lass doch um
all deiner Gerechtigkeit willen deinen Zorn und Grimm sich abwenden von deiner
Stadt Jerusalem , von deinem heiligen Berg ! Denn wegen unserer Sünden und der
Missetaten unserer Väter ist Jerusalem und dein Volk allen seinen Nachbarn zum
Gespött geworden . ||| 17 So höre nun , unser Gott , auf das Gebet deines
Knechtes und auf sein Flehen und lass dein Angesicht leuchten über dein
verwüstetes Heiligtum , um des Herrn willen ! ||| 18 Neige dein Ohr , mein Gott
, und höre ; tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die Stadt , die
nach deinem Namen genannt ist ! Denn nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit
willen bringen wir unsere Bitten vor dich , sondern um deiner großen
Barmherzigkeit willen ! ||| 19 Herr , höre ! Herr , vergib ! Herr , achte
darauf und handle und zögere nicht , um deiner selbst willen , mein Gott ! Denn
nach deinem Namen ist deine Stadt und dein Volk genannt ! |||
20
Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes
Israel bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg meines Gottes vor den
HERRN , meinen Gott , brachte , ||| 21 ja , während ich noch redete und betete
, rührte mich der Mann Gabriel an , den ich anfangs im Gesicht gesehen hatte ,
als ich völlig erschöpft war , um die Zeit des Abendopfers . ||| 22 Und er
unterwies mich und redete mit mir und sprach : Daniel , jetzt bin ich
ausgegangen , um dich Verständnis zu lehren ! ||| 23 Als du anfingst zu beten ,
erging en Wort , und ich bin gekommen , es dir zu verkünden ; denn du bist ein
viel geliebter ( Mann ) . So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht !
||| 24 Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt , um
der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun , um die Missetat zu
sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen , um Gesicht und Weissagung
zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben . ||| 25 So wisse und verstehe
: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu
dem Gesalbten , dem Fürsten , vergehen 7 Wochen und 62 Wochen ; Straßen und
Gräben werden wieder gebaut , und zwar in bedrängter Zeit . ||| 26 Und nach den
62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden , und ihm wird nichts
zuteilwerden ; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen
Fürsten zerstören , und sie geht unter in der überströmenden Flut ; und bis ans
Ende wird es Krieg geben , fest beschlossene Verwüstungen . ||| 27 Und er wird
mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang ; und in der Mitte
der Woche wird er Schlacht – und Speisopfer aufhören lassen , und neben dem
Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt , und zwar bis die fest beschlossene
Vernichtung sich über den Verwüster ergießt . |||
10 Im
dritten Jahr des Kyrus , des Königs von Persien , wurde dem Daniel , der
Beltsazar genannt wird , ein Wort geoffenbart ; und dieses Wort ist wahr und
handelt von einer großen Drangsal ; und er verstand das Wort und bekam
Verständnis für das Gesicht . ||| 2 In jenen Tagen trauerte ich , Daniel , drei
Wochen lang . ||| 3 Ich aß keine leckere Speise , und Fleisch und Wein kamen
nicht über meine Lippen , auch salbte ich mich nicht , bis die drei Wochen um
waren . ||| 4 Aber am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats befand ich mich
am Ufer des großen Stromes , das ist der Hiddekel . ||| 5 Und ich hob meine
Augen auf und schaute und siehe , da stand ein Mann , in Leingewand gekleidet
und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet . ||| 6 Und sein Leib war wie ein
Topas , und sein Angesicht strahlte wie der Blitz und seine Augen wie
Feuerfackeln ; seine Arme aber und seine Füße sahen aus wie leuchtendes Erz ,
und der Klang seiner Worte war wie das Tosen einer Volksmenge . ||| 7 Und ich ,
Daniel , sah die Erscheinung allein ; die Männer aber , die bei mir waren ,
sahen die Erscheinung nicht ; doch befiel sie ein so großer Schrecken , dass
sie flohen und sich verbargen . ||| 8 Und ich blieb allein zurück und sah diese
große Erscheinung . Es blieb aber keine Kraft in mir , und mein Aussehen wurde sehr schlecht ,
und ich behielt keine Kraft . ||| 9 Und ich hörte den Klang seiner Worte ; als
ich aber den Klang seiner Worte hörte , sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht
zur Erde nieder . |||
10 Und
siehe , eine Hand rührte mich an , sodass ich mich zitternd auf meine Knie und
Hände stützen konnte . ||| 11 Und er sprach zu mir : Daniel , du viel geliebter
Mann , achte auf die Worte , die ich jetzt zu dir rede , und nimm deine
Stellung ein ; denn jetzt bin ich zu dir gesandt ! Als er dieses Wort zu mir
redetete , stand ich zittern auf . ||| 12 Da sprach er zu mir : Fürchte dich
nicht , Daniel ! Denn von dem ersten Tag an , da du dein Herz darauf gerichtet
hast , zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen , sind deine Worte
erhört worden , und ich bin gekommen um deiner Worte willen . ||| 13 Aber der
Fürst des Königreichs Persien hat mir 21 Tage lang widerstanden ; und siehe ,
Michael , einer der vornehmsten Fürsten , ist mir zu Hilfe gekommen , sodass
ich dort bei den Königen von Persien entbehrlich war . ||| 14 So bin ich nun
gekommen , um dir Einblick darüber zu geben , was deinem Volk am Ende der Tage
begegnen wird ; denn das Gesicht bezieht sich wiederum auf fernliegende Tage !
||| 15 Da er nun mit diesen Worten zu mir redete , schlug ich meine Augen zur
Erde nieder und blieb stumm . ||| 16 Und siehe , da rührte einer , der den
Menschenkindern gleich war , meine Lippen an ; und ich öffnete meinen Mund ,
redete und sprach zu dem , der vor mir stand : Mein Herr , wegen dieser
Erscheinung haben mich Wehen überfallen , und ich habe keine Kraft behalten !
||| 17 Und wie könnte ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn
reden ? Und nun ist keine Kraft mehr in mir , und der Atem ist mir ausgegangen
! ||| 18 Da rührte mich der , welcher einem Menschen glich , nochmals an und
stärkte mich . ||| 19 Und er sprach : Fürchte dich nicht , du viel geliebter
Mann ! Friede sei mir dir ! Sei stark , ja , sei stark ! Und als er so mit mir
redete , wurde ich gestärkt , und ich sprach : Mein Herr , rede ; denn du hast
mich gestärkt ! ||| 20 Und er sprach : Weißt du , warum ich zu dir gekommen bin
? Nun will ich wieder hingehen und mit dem Fürsten von Persien kämpfen ; sobald
ich aber ausziehe , siehe , so kommt der Fürst von Griechenland ! ||| 21 Doch
will ich dir verkünden , was in dem Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist ; und
kein Einziger steht mir mutig bei gegen jene als nur euer Fürst Michael . |||
11 Auch
ich stand ihm im ersten Jahr Darius´ des Meders bei , um ihn zu stärken und ihm zu helfen . ||| 2 Und nun
will ich dir die Wahrheit verkünden : Siehe , es werden noch drei Könige in
Persien aufstehen , und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle
anderen , und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt , wird er alles gegen
das griechische Reich aufbieten . ||| 3 Es wird aber ein tapferer König
auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun , was ihm gefällt . ||| 4
Aber wie sein Reich aufgekommen ist , so wird es auch zerbrechen und nach den
vier Himmelsrichtungen zerteilt werden , aber nicht unter seine Nachkommen ,
und nicht mit gleicher Macht , wie er sie ausgeübt hat ; denn sein Reich wird
ausgerissen und anderen zuteil als jenen . ||| 5 Und der König des Südens wird
erstarken ; aber von seinen Fürsten wird einer noch stärker werden als er und
eine Herrschaft begründen ; seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein .
||| 6 Und nach Jahren werden sie sich verbünden , und die Tochter des Königs
des Südens wird zu dem König des Nordens kommen , um einen Ausgleich zustande
zu bringen . Aber sie wird die Macht nicht behalten , und auch er wird nicht
bestehen , noch seine Macht ; sondern sie wird dahingegeben werden , sie und
die sie kommen ließen und der sie gezeugt hat , und der sie eine Zeit lang zur
Frau genommen hatte . ||| 7 Es wird aber ein Schössling aus der gleichen Wurzel
, der sie entstammte , an seine Stelle treten und wird gegen das Heer zu Feld
ziehen , ja , er wird in die Festung des Königs des Nordens eindringen und sie
siegreich überwältigen . ||| 8 Auch ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern
und kostbaren goldenen und silbernen Geräten wird er in die Gefangenschaft nach
Ägypten bringen ; er wird auch einige Jahre vor dem König des Nordens
standhalten . ||| 9 Dieser wird zwar in das Reich des Königs des Südens eindringen
, dann aber wieder in sein Land zurückkehren . ||| 10 Doch werden seine Söhne
sich zum Krieg rüsten und eine gewaltige Menge von Streitkräften zusammenziehen
. Und er wird kommen und überschwemmen und überfluten und zurückkehren , und
sie werden bis zu seiner Festung Krieg führen . ||| 11 Und der König des Südens
wird darüber erbittert sein und ausziehen und mit jenem , dem König des Nordens
, kämpfen . Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen , aber die Menge wird
in die Hand ( des Königs des Südens ) gegeben werden . ||| 12 Und wenn die
Menge weggenommen wird , wird sein Herz übermütig werden , sodass er
Zehntausende niederwerfen , aber doch nicht mächtig bleiben wird ; ||| 13
sondern der König des Nordens wird wiederum ein Heer aufstellen , größer als
das frühere war , und wird nach etlichen Jahren an der Spitze einer großen und
wohlgerüsteten Streitkraft wiederkommen . ||| 14 Auch werden zu jener Zeit
viele gegen den König des Südens aufstehen ; auch gewalttätige Leute aus deinem
Volk werden sich erheben , um die Weissagung zu erfüllen ; aber sie werden
fallen . ||| 15 Denn der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen
und eine befestigte Stadt einnehmen . Und die Streitkräfte des Südens werden
nicht standhalten , auch nicht die beste Mannschaft seines Volkes ; denn da
wird keine Kraft zum Widerstand sein , ||| 16 sondern der , welcher gegen ihn
gekommen ist , wird tun , was ihm beliebt , und niemand kann vor ihm bestehen ;
und er wird Stellung nehmen in dem herrlichen Land , und Verheerung wird in
seiner Hand sein . ||| 17 Er wird aber sein Augenmerk darauf richten , sein
ganzes Königreich in die Gewalt zu bekommen , und sich ( dazu ) mit ihm zu
vertragen , und wird es durchführen und wird ihm eine Tochter von ( seinen )
Frauen geben , um es zu verderben ; aber sie wird nicht bestehen und wird für
ihn nichts ausrichten . ||| 18 Dann wird er sein Auge auf die Inseln richten
und viele einnehmen ; aber ein Feldherr wird seinem Hohnlachen ein Ende machen
, er wird ihm genug geben , dass ihm das Höhnen vergeht . ||| 19 Darauf wird er
sich den Festungen seines Landes zuwenden , wird aber straucheln und fallen ,
dass man ihn nicht mehr finden wird . ||| 20 Und an seiner Stelle wird einer
auftreten , der einen Steuereintreiber durch die Herrlichkeit des Reiches
ziehen lässt . Aber nach einigen Tagen wird er zerschmettert werden , und zwar
weder durch Zorn noch im Krieg . |||
21 An
seiner Stelle wird ein Verachteter aufkommen , dem die königliche Würde nicht
zugedacht war ; aber er wird unversehens kommen und sich durch Schmeicheleien
des Königtums bemächtigen . ||| 22 Und die Streitkräfte , die wie eine Flut
daherfahren , werden vor ihm weggeschwemmt und zerbrochen werden , dazu auch
ein Fürst des Bundes . ||| 23 Denn nachdem er sich mit ihm verbündet hat , wird
er Betrug verüben und hinaufziehen und mit nur wenig Volk Macht gewinnen . |||
24 Mitten im Frieden wird er in die fruchtbarsten Gegenden eindringen und tun ,
was weder seine Väter noch seine Vorväter getan haben : Beute , Raub und
Reichtum wird er unter sie verschleudert , und gegen die Festungen wird er
Pläne schmieden ; und dies wird eine Zeit lang dauern . ||| 25 Dann wird er
seine Kraft und seinen Mut gegen den König des Südens aufbieten mit großer
Heeresmacht ; der König des Südens aber wird sich gleichfalls mit großer und
sehr starker Heeresmacht zum Krieg rüsten , aber doch nicht standhalten , denn
man wird Anschläge gegen ihn planen : ||| 26 die seine Tafelkost essen , werden
seinen Untergang herbeiführen , und sein Heer wird sich zerstreuen , und viele
Erschlagene werden fallen . ||| 27 Die beiden Könige aber haben Böses im Sinn ;
sie sitzen am gleichen Tisch und reden Lügen ; aber es wird nicht gelingen ; denn
das Ende kommt erst zur bestimmten Zeit . ||| 28 Und er wird mit großem
Reichtum in sein Land zurückkehren ; und er wird das , was er sich gegen den
heiligen Bund vorgenommen hat , ausführen , und ( wieder ) in sein Land
zurückkehren . ||| 29 Zur bestimmten Zeit wird er wieder gegen den Süden ziehen
; aber es wird das zweite Mal nicht mehr gehen wie das vorherige Mal , ||| 30
sondern es werden ihn Kittäerschiffe angreifen , sodass er entmutigt umkehrt ,
um seinen Zorn an dem heiligen Bund auszulassen . Das wird er auch tun und bei
seiner Rückkehr sich diejenigen merken , welche den heiligen Bund verlassen .
||| 31 Es werden auch von seinen Truppen zurückbleiben und das Heiligtum , die
Zuflucht , entweihen und das beständige ( Opfer ) abschaffen und den Gräuel der
Verwüstung aufstellen . ||| 32 Und er wird die , welche gegen den Bund freveln
, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten ; die Leute aber , die ihren Gott
kennen , werden festbleiben und handeln . ||| 33 Und die Verständigen im Volk
werden die Vielen unterweisen ; sie werden aber eine Zeit lang dem Schwert ,
dem Feuer , der Gefangenschaft und der Plünderung unterliegen . ||| 34 Und im
Unterliegen werden sie ein wenig Hilfe erlangen ; und es werden sich viele
heuchlerisch an sie hängen . ||| 35 Auch von den Verständigen werden etliche
unterliegen , damit unter ihnen eine Läuterung geschehe , eine Sichtung und
Reinigung , bis zur Zeit des Endes ; denn es währt bis zur bestimmten Zeit .
|||
36 Und
der König wird tun , was ihm beliebt , und wird sich erheben und großtun gegen
jeglichen Gott , und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte
ausstoßen , und es wird ihm gelingen , bis der Zorn vorüber ist ; denn was
beschlossen ist , wird ausgeführt werden . ||| 37 Er wird sich auch nicht um
den Gott seiner Väter kümmern , noch um die Sehnsucht der Frauen , überhaupt um
gar keinen Gott , sondern gegen alle wird er großtun . ||| 38 Stattdessen wird
er den Gott der Festungen verehren ; diesen Gott , den seine Väter nicht
kannten , wird er verehren mit Gold und Silber , mit Edelsteinen und Kleinodien
. ||| 39 Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden
Gott . Wer diesen anerkennt , dem wird er große Ehre erweisen , und er wird
ihnen Gewalt geben über viele und zur Belohnung Ländereien unter sie verteilen
. ||| 40 Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm
zusammenstoßen . Da wird dann der König des Nordens mit Wagen , Reitern und
vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie
überschwemmen und überfluten . ||| 41 Er wird auch in das herrliche Land kommen
, und viele werden unterliegen . Diese aber werden seiner Hand entfliehen :
Edom , Moab und die Vornehmsten der Ammoniter . ||| 41 Er wird auch seine Hand
nach den Ländern ausstrecken , und das Land Ägypten wird nicht entfliehen ; |||
sondern er wird sich der Gold und Silberschätze und aller Kostbarkeiten
Ägyptens bemächtigen ; auch werden Lubier und Kuschiten zu seinem Gefolge
gehören . ||| 44 Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken ;
daher wird er in großer Wut aufbrechen , um viele zu verderben und zu vertilgen
. ||| 45 Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg
des Heiligtums aufschlagen ; da wird er sein Ende finden , und niemand wird ihm
helfen . |||
12 Zu
jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben , der für die Kinder
deines Volkes einsteht ; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein , wie es noch
keine gab , seitdem es Völker gibt , bis zu dieser Zeit . Aber zu jener Zeit
wird dein Volk gerettet werden , jeder , der sich in dem Buch eingeschrieben
findet . ||| 2 Und viele von denen , die im Staub der Erde schlafen , werden
aufwachen ; die einen zum ewigen Leben , die anderen zur ewigen Schmach und
Schande . ||| 3 Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der
Himmelsausdehnung , und die , welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen , wie
die Sterne immer und ewiglich . ||| 4 Du aber , Daniel , verschließe diese
Worte und versiegele das Buch bis zur Zeit des Endes ! Viele werden darin
forschen , und die Erkenntnis wird zunehmen . ||| 5 Und ich , Daniel , schaute
, und siehe , da standen zwei andere da , der eine an diesem Ufer des Flusses ,
der andere am jenseitigen Ufer des Flusses . ||| 6 Und einer sprach zu dem in
Leinen gekleideten Mann , der oberhalb der Wasser des Flusses stand : Wie lange
wird es dauern , bis diese unerhörten Zustände zu Ende sind ? ||| 7 Da hörte
ich den in Leinen gekleideten Mann , der oberhalb der Wasser des Flusses war ,
wie er seine Rechte und deine Linke zum Himmel erhob und bei dem schwor , der
ewig lebt : Eine Zeit , zwei Zeiten und eine halbe Zeit ; und wenn die
Zerschmetterung der des heiligen Volkes vollendet ist , so wird das alles zu
Ende gehen ! ||| 8 Das hörte ich , verstand es aber nicht . Darum fragte ich :
Mein Herr , was wird das Ende von diesen Dingen sein ? ||| 9 Er sprach : Geh
hin , Daniel ! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis
zur Zeit des Endes . ||| 10 Viele sollen gesichtet , gereinigt und geläutert
werden ; und die Gottlosen werden gottlos bleiben , und kein Gottloser wird es
verstehen ; aber die Verständigen werden es verstehen . ||| 11 Und von der Zeit
an , da das beständige ( Opfer ) beseitigt und der Gräuel der Verwüstung
aufgestellt wird , sind es 1290 Tage . ||| 12 Wohl dem , der ausharrt und 1335
Tage erreicht ! ||| 13 Du aber geh hin , bis das Ende kommt ! Du darfst nun
ruhen und wirst einst auferstehen zu deinem Erbteil am Ende der Tage ! |||